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Donnerstag, 24. März 2005


Werkzeug wurde mitgeliefert


Erste Tauschbörse für frühere Rokal-Modelleisenbahnen:
Fortsetzung soll folgen

Grefrath (maba). Das Freilichtmuseum Dorenburg hat seit Jahrzehnten eine große Spielzeugausstellung. Und auch eine große Modelleisenbahnanlage. Doch eine Tauschbörse für Rokal-Eisenbahnen gab es jetzt erstmals im Museum. Und die wurde auf Anhieb bestens angenommen, denn die Bahnen von Robert Kahrmann, Lobberich,(daher der Name Rokal) gab es nur zwischen 1948 und 1973.

Und es gab in dieser Zeit im Werk in Lobberich rund 150 Mitarbeiter, die für die Schmalspurbahn beruflich tätig waren, denn der Erfolg der Bahn wuchs und wuchs. Diplom-Ingenieur Eugen Engelhardt aus Chemnitz war direkt nach dem Krieg im Jahr 1946 der "Bastler" bei Rokal, der die erste Lok für Rokal entwickelte.

Ein wesentliches Merkmal der Bahn von Rokal war, dass zur Stromzuführung nur die beiden Schienen benutzt wurden. Die Spurgröße betrug zwölf Millimeter. Hier waren die Buchstaben TT beigefügt, was wiederum "table top" bedeutete, oder TischplattenModellbahn. Wenig Platz benötigte die Rokalbahn somit auch ein Erfolgsgarant für die Beliebtheit der Bahn in den 50er und 60er Jahren.

Rund 400 Rokalbahnbesitzer gibt es wohl heute noch in Deutschland, erfuhr man auf der Börse. Aus den Niederlanden kommen rund zwei Dutzend dazu. In Dorenburg gab es im Rahmen der Börse Infos "satt" und auch noch Material, welches getauscht werden konnte. Und die, die gekommen waren, waren die wahren Fans der Modellbahn aus der ehemaligen Seenstadt Lobberich. Da sah man dann auch einen großen Karton mit der verpackten Bahn und einem kleinen besonderen Fach fürs Werkzeug, denn das wurde früher mitgeliefert.


Foto: Lobberland e.V.

Die Zuggarnitur aus den 40er Jahren gab es übrigens mit dem Bild des Enkels von Robert Kahrmann auf dem Schiebedeckel, aber auch mit einer Fischmaulkupplung und eine "Ein-Griff-Relais-Schaltung". Die Rokal-Kupplung wurde später sogar patentiert.

Die Originalwerbung aus den 50er Jahren besagte, dass man die Rokal-Modelleisenbahn auch schon auf dem Küchentisch aufbauen und betreiben könne. Vor genau 55 Jahren, im März 1950, war in Nürnberg die erste deutsche Spielwarenfachmesse.


Foto: Lobberland e.V.

Und dort war Rokal bereits vertreten, wie die Besucher der Tauschbörse in der Dorenburg erfuhren. Die Rokal-D-ZugPackung kostete 1950 108 Mark.  Das war ein stattlicher Preis angesichts der Bruttostundenlöhne im Metallgewerbe von 75 Pfennig bis zu einer Mark. 1957, bei der neuerlichen Spielwarerunesse in Nürnberg, schaute sogar der damalige Wirtschaftsminister Ludwig Erhardt am RokalStand vorbei. Die technisch erfolgreichen Jahre der RökalBahn lagen zwischen 1960 und 1968. Damals waren ein Teil der Lokgehäuse und Chassis aus Zinkdruckguss gefertigt.

Ende der 50er Jahre begann Rokal mit Kunststoff bei seinen Modellen. Heute kaum noch vorstellbar. Rokal baute die Union Pacific, ebenso wie die Santa Fe - und auch ein Pullmann-Wagen wurde von Rokal entwickelt. Als sehr betriebssicher bezeichnete in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Zeitschrift "Deutsche MarV' die Rokal-Weichen. Nach dreijähriger Entwicklungszeit brachte Rokal 1967 neue Gleise, Weichen und Kreuzungen heraus. Es waren NeusilberVollprofile, die nicht rosteten. 1974 kam das Ende für Rokal. Firmengründer Robert Kahrmann war bereits 1972 verstorben.

Ein Stück Modelleisenbahngeschichte wurde in der Dorenburg lebendig. Lebendig vor allen Dingen durch treue Rokal-Modelleisenbahnfans, die sich zudem als Fachleute und muntere, sowie interessante Plauderer erwiesen. Man darf sich auf die kommende Tauschbörse im Herbst in Lobberich freuen.


=> mehr über die ROKAL Modelleisenbahn


"ZWAR" kann mehr als der Einzelne


Knapp 200 Menschen kamen, um sich zu informieren /
Ältere Menschen wollen nicht mehr alleine sein

Lobberich (ib). Unter "ZWAR" kann sich erst einmal niemand etwas vorstellen. Dabei ist das, was nun in Nettetal-Lobberich installiert wurde, ganz unkompliziert und zwanglos. "ZWAR", das ist ein Netz zwischen Arbeit und Ruhestand und bündelt unter diesem Namen die älteren Arbeitslosen, die Freigesetzten, die Frührentner, die Rentner, Frauen und Männer, die noch zu jung sind, in den Ruhestand zu gehen, diejenigen, die sich nicht in den Sessel zurückzulehnen wollen und in ihrer Freizeit ein bisschen Entspannung, Frohsinn und vor allen Dingen ganz viele Koptakte knüpfen möchten.

In der Aula der Gemeinschaftshauptschule in Lobberich trafen sich am letzten Donnerstag viele Damen und Herren, um sich über ZWAR zu informieren. So viele, dass die bereit gestellten Stühle bei Weitem nicht ausreichten und Christian Fortmann, Altenfachberater der Stadt Nettetal, schnell noch einige Stühle heranschaff te, damit auch der letzte Interessierte einen Platz fand. So waren es nahezu 200 Personen, die zum Informationsabend gekommen waren.

Neben dem Altenfachberater der Stadt waren auch acht "Zwarler" aus Dortmund gekommen, um Rede und Antwort zu stehen, ebenso Wolfgang Nötzold von der ZWAR-Zentralstelle in Dortmund, Maria Weuthen aus Waldniel, wo seit geraumer Zeit ZWAR bereits besteht und Bürgermeister Christian Wagner. Nötzold erläuterte das Konzept von ZWAR. "Sie alle befinden sich doch irgendwie in einer ähnlichen Lebenssituation", machte er deutlich.


Sichtlich überrascht über soviel Interesse an der Gründung einer
ZWAR-Gruppe in Lobberich begrüßte Altenfachberater Christian
Fortmann rund 200 Besucher in der Aula der Lobbericher
Gemeinschaftshauptschule. Foto: Inge von den Bruck

ZWAR, das sei ein freiwilliger Zusammenschluss, ohne festes Programm. Das was passiert, bestimmen Sie, was getan wird und was nicht getan wird", so Fortmann. In vier Gruppen aufgeteilt, erörterten die Männer und Frauen, was zum Beispiel nach dem Arbeitsleben, nun anstehe. Für Jutta S. aus Nettetal ist die ZWAR Gruppe eine Möglichkeit, ihrem Leben wieder einen neuen Sinn zu geben. "Ich bin in ein tiefes Loch geplumpst, als man mich von 150 Sachen auf Null schraubte". Auch der 57-jährige Arbeitslose versucht seit fünf Jahren, neue Kontakte zu knüpfen, seinem Leben Alternativen zu bieten. "Mit  ZWAR kann dies gelingen. Deshalb bin ich hier". Alle hatten eines gemeinsam, "mal hören, was es hier so gibt. Was kann ich nach meinem Berufsleben machen, was mache ich jetzt, da ich alleine bin". Altenfachberater Christian Fortmann war begeistert, mit soviel Resonanz hatte er nicht gerechnet. "Das lässt auf das nächste Basistreffen hoffen", und versteht sich selbst als Gruppenbegleiter.

Und schon jetzt haben die Interessierten eine Erfahrung gemacht: Man hat nie das Gefühl, alleine zu sein. Mit anderen Menschen Interessen zu teilen, sich austauschen mit Menschen, die in einer ähnlichen Lebenssituation sind, gemeinsam die Freizeit zu verbringen, neue Hobbys entdecken, kurz: im neuen Lebensabschnitt sich daraus ergebende Lebensrhythmen bewusster und lustvoller zu planen und zu gestalten.

Das nächste Treffen ist am Donnerstag, 31. März sowie am 14. April um 18 Uhr. in der Doerkesstube, An St. Sebastian.


1.111 Euro für Flutopfer in Sri Lanka


Kamevalsgesellschaft Fidele Heide spendet an Initiative des Hinsbeckers Helmut Otto

Lobberich. In der vorvergangenen Woche übereichte die Lobbericher Kamevalsgesellschaft Fidele Heide einen Scheck in Höhe von 1.111,11 Euro um damit den Opfern der Tsunami-Katastrophe zu helfen. Das Geld stammt aus den Einnahmen der Karnevalsveranstaltungen. "Wie vor einiger Zeit in der GN berichtet, soll unsere Spende für ein Objekt in Sri Lanka gestiftet werden, und zwar zum Wiederaufbau von Schulen und Kindergarten. Um die Sicherheit zu haben, dass die Spende die Flutopfer auch sinnvoll erreicht, hat die KFH ein entsprechendes Projekt gesucht. In den Aktivitäten von Helmut Otto, aus Grießbach wurde ein passendes Projekt gefunden", erläuterte Präsident Manfred Mertens während der Scheckübergabe.


Einen Scheck in Höhe von 1.111 Euro überreichte der Vorstand der
KG Fidele Heide (v.I.) mit Kassierer Fritz Gotzes, Präsident Manfred
Mertens und Geschäftsführer Norbert Feldges an Isabell Otto.
Foto: Susanne Zehner

Der gebürtige Hinsbecker Helmut Otto kehrte vor kurzem aus Sri Lanka zurück, musste allerdings wegen einer Malaria-Erkrankung ins Tropenkrankenhaus eingeliefert werden. "Er hat versprochen, auf jeden Fall nach Lobberich zu kommen, wenn er wieder gesund ist", so Mertens. Stellvertretend nahm seine Tochter Isabell die Geldspende entgegen und berichtete von den verschiedenen Hilfsaktionen ihres Vaters. Die vor der Katastrophe geplante Beschaffung von Medikamenten über einen befreundeten Arzt musste umdisponiert werden, da der Empfänger, ein Waisenhaus auf Sri Lanka durch die Flut restlos zerstört wurde. Die dort betreuten Kinder waren zu diesem Zeitpunkt bei ihren im Flutgebiet wohnhaften Familien in Urlaub. Mit dem Geld der KFH sollen weitere Projekte unterstützt werden, wie zum Beispiel die Finanzierung eines Schulbusses für 90 der ärmsten Kinder, damit diese die Schule besuchen können.

Desweiteren soll für die Übernahme von zwölf Patenschaften Geld zur Verfügung gestellt werden. Nach seiner Gesundung will Hehnut Otto wieder nach Sri Lanka reisen, um den Menschen dort weiter zu helfen. Er ließ ausrichten, dass er auf jeden Fall irgendwann nach Lobberich kommen wird.

Wer an die Übernahme einer Patenschaft für ein Kind in Sri Lanka interessiert ist, kann sich beim Vorstand der KHF melden.


Minten: "Alt-Meister"" kann man mieten


Atelierfest bei Salvatore Minten war ein Volltreffer /
Nettetaler KÜnstler malt Meister des Expressionismus nach

Nettetal (ib). Farbe, Dynamik, Gefühl - drei Elemente, die sich unschwer in nahezu jedem expressionistischen Kunstwerk finden lassen. Drei Merkmale auch, die in plakativer Form die eigenen Regungen eines Künstlers dieser Stilrichtung weitergeben.

Diege Merkmale und auch deren eigene Faszination hat sich der Nettetaler Künstler Salvatore Minten nun zu eigen gemacht.

In seinem Atelier auf der Heinrich-Haanen-Straße 5 in Lobberich können Werke der Altmeister bewundert werden. Minten hat sie nicht einfach "nachgemalt". Vielmehr ist er von der Idee des Expressionismus, die vor 100 Jahren geboren wurde, so fasziniert, dass er diese klassischen Motive reproduziert hat und so weiter entwickelt, dass sie in die heutige Zeit hineinpassen. Er unterzieht die Bilder einer Entwicklung "und am Ende werden sie zwangsläufig immer anders", so Minten.

Er ist begeistert vom revolutionärem Geist dieser Stilrichtung, die die bis dahin "bürgerliche" Kunst erstmals in Frage stellte, Maler - wie van Gogh, Munch oder Matisse - zeigten plötzlich eine reale Welt, eine andere Gesellschaft, die bislang unbekannt geblieben war. Er will den Mut dieser Künstler würdigen, indem er die alten Motive malt, sechs seiner. Werke sind fertig, insgesamt will Salvatore Minten 24 klassische Motive auf die Leinwand bringen.


Salvatore Minten stellt zurzeit "nachgemalte" Kunstwerke
expressionistischer Künstler aus. Foto: Inge von den Bruck

Diese will er dann auch einzeln oder als neue Serie anbieten. In seiner "Grenzland Artothek" gibt es "Kunstleasing" für Interessierte, privat oder geschäftlich. "Farbe für ihr Leben", so Salvatore Minten, Aus seinem Depot von über 250 Bildern kann sich jeder das passende Objekt aussuchen. Nähere Informationen unter Telefon: 02153/13652 täglich von 9 Uhr bis 14 Uhr.


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