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Retrospektive: Historische Fotos ehemaliger ROKAL-Modellbahnen

Der authentische Nachbau oder die Renovierung einer historischen ROKAL-TT Modelleisenbahn setzt Kenntnisse über die damalige Modellbahntechnik, typische Gleisverläufe, altes Zubehör sowie die verwendeten Materialien zur Landschaftsgestaltung voraus. Wichtige Quellen solcher Informationen sind alte Fotografien, die liebevoll gestaltete, jedoch heute nicht mehr existierende ROKAL-Heimanlagen zeigen. Einige Modellbahnen aus der Kinderzeit von Liebhabern alter Modellbahnen sollen hier in Bild und Text vorgestellt werden.

Die ROKAL-Heimanlage von Sigrid Fuchs von Lorch

1969 baute Sigrid Fuchs von Lorch mit ihrem Vater Karl eine ROKAL-TT Modelleisenbahn, auf der von Pappgleisen bis zu Vollprofilgleisen verschiedene Gleisgenerationen zum Einsatz kamen. Die Berge wurden mit Hilfe eines Gerippes aus Holz hergestellt, über welches in einer Mixtur aus Kleister und Gips getränktes Sackleinen gezogen wurde (Foto rechts). Nach der Bemalung mit “grüner Wiese” wurden noch ein paar Kunststoffbäumchen gepflanzt. Die technisch und handwerklich versierte junge Tochter durfte zudem unter der Platte alleine alle Häuser verkabeln, damit Licht in die Hütten kam.

Die Heimanlage von Sigrid Fuchs von Lorch in der Aufbauphase

Gut zu ROKAL-TT passten die im Maßstab “verniedlichten” H0-Häusermodelle der Firma Faller. Auf der Modellbahn fuhren eine Güterzug-Tenderlok BR 89 mit Güterwagen aus der ROKAL/Zeuke-Kooperation und eine Dieselrangierlok V60 mit Tafelwagen und gedecktem Güterwagen (Foto unten). Die Erfahrungen aus dem Modellbahnbau waren wohl prägend für die weibliche Technikbegeisterung und spätere technische Berufslaufbahn. Die kleine Diesellok ist bis heute im Familienbesitz.

Die ROKAL-Anlage von Sigrid Fuchs von Lorch

[Fotos: Karl und Sigrid Fuchs von Lorch, Lorch/Hessen, mit AGFA Silette-LK (kleines Bild)]

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Die Händler-Schauanlage im Schaufenster des Radiogeschäfts Muth

Karl-Heinrich Muth, der Großvater von TT-Bahner Jürgen Gringmuth, Griesheim bei Darmstadt, führte von 1946 bis 1992 in der Frankfurter Str. 48 in Bad Vilbel einen Laden namens Radio Muth. Neben Fernseh- und Rundfunkgeräten, Schallplattenspielern, Tonbandgeräten, Filmkameras, Rasierapparaten und Glühlampen führte das Elektrofachgeschäft auch Spielwaren wie Matchbox-Autos und ROKAL-TT Modelleisenbahnen. Zu Werbezwecken zeigte Radio Muth um 1965/1966 an exponierter Stelle im Schaufenster eine Händler-Schauanlage auf Basis eines Fertiggeländes in der Größe 148 x 98 cm. Der Hersteller ROKAL GmbH bot diese betriebsbereit montierte Schauanlage unter der Artikelnummer 01950 ausschließlich seinen Fachhändlern an. Diese Modellbahn war ausgerüstet mit einer vollautomatischen Steuerung für zwei fahrende Züge, einem Halt in der Bahnhofsblockstelle, zwei geschalteten Lichtsignalen, Hohlprofilgleisen auf Schaumstoffbettung als auch zwei Seen mit einem Wasserfall und einer Pumpe für den Rücktransport des Wassers in den oberen See. In der abgebildeten Schauanlage sind die Seen trocken und der obere See mit dem Wasserturm kaschiert ...

ROKAL-Schaufensteranlage bei Radio Muth, Bad Vilbel

Man achte hier auf den großen ROKAL-Metallguss-Schriftzug, der - wie hier bewiesen - nicht nur im Sanitärfachhandel eingesetzt wurde, die fertige Bebauung des Fertiggeländes mit Gebäudemodellen aus dem ROKAL-Sortiment und den links neben die Anlagenplatte gestellten, großen Stadtbahnhof, das H0-Modell Nr. 226 von Vau-Pe (Foto oben). Die in der rechts ausgestellten Zugpackung fehlende Lok steht zur Dekoration vorne auf der Schauanlage (Foto unten).

Blick in den Verkaufsraum bei Radio Muth, ca. 1965

[Fotos: Karl-Heinrich Muth, Bad Vilbel]

Angebot Schauanlage 01950
Angebot Schauanlage S880

oben: Zwei Anschreiben der ROKAL GmbH an seine Händlerschaft, mit denen die Präsentation einer ROKAL-Schauanlage in den Ausstellungsräumen oder Schaufensterauslagen empfohlen und eine fertige montierte Modellbahn mit vollautomatischem Zwei-Zug-Betrieb unter der Artikelnummer S 880 (1961) bzw. 01950 (spätere Jahre) angeboten wird. Das verwendete Fertiggelände lieferte vermutlich die Firma Noch, die für ROKAL-TT jedoch nur ein abweichendes Fertiggelände namens “Schwarzenbach” im eigenen Programm führte. Diese Tiefziehkunststoff-Fertiggelände waren wegen hoher Werkzeugkosten recht teuer. Ab 1969 verkaufte ROKAL preisgünstigere Schauanlagen aus der Werkstatt von Manfred Robert Lünenschloss (siehe Werksanlage), die rein handwerklich aus Holz, Nägel, Leim, Farbe, Geländematten und einigem Modellbauzubehör gefertigt wurden.

ROKAL-Heimanlage von Jürgen Gringmuth 1969

Weihnachten 1969 erhält der junge TT-Bahner Jürgen Gringmuth von seinem Vater Winfried eine Unterweisung in die Handhabung seiner ersten ROKAL-TT-Modellbahn. Interessiert verfolgt er das Geschehen auf der Modellbahnplatte, bspw. das loklose Ablaufen eines mit einem Pkw beladenen Tafelwagens an einem Gefälle sowie das Einlaufen eines Personenzugs in den kleinen Bahnhof. Ob er wohl gleich selbst mal am Fahrpultknopf drehen darf?

Nebenbei: Auch auf diesem Bahnhof ist ein Bahnhofsvorsteher im Einsatz, der wie unser Willi Holthausen mit einer schwarzen Bahnuniform und roten Schirmmütze bekleidet ist.

[Foto: Karl-Heinrich Muth, Bad Vilbel]

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Die ROKAL-Heimanlage von Hardy Müller

ROKAL-Heimanlage von Hardy Müller

... wurde von seinem Vater Fritz Müller und einem Arbeitskollegen zu Weihnachten 1963 in Geldern gebaut. Wegen eines ungünstigen Gleisverlaufs fielen die langen D-Zug-Wagen in den Kurven um und wurden dann gegen kleinere Einheiten getauscht, so dass neben der Dampflok BR 89 mit diversen Güterwagen nur ein roter Schienenbus VT 95 seine Runden drehte.

Das Schöne an der Bahn, so befand sein damals stolzer junger Besitzer, war die Tunnel- und Bergfahrt sowie die “denkende” ROKAL-Weiche, die es erlaubte, eine Lok auf dem Güterladegleis stromlos zu stellen. Mit einem Umzug nach Moers kam 1966 das Ende der Anlage: Wegen akutem Platzmangel wurde sie abgebaut und die Landschaft dadurch vernichtet.

Die kleinen Plastik-Modellhäuschen stammen wie die Kirche aus dem damaligen ROKAL-Programm. Fehlende Bahnbauten wurden - wie damals nicht unüblich - aufgrund knapper finanzieller Resourcen (Taschengeld) kurzerhand aus Lego-Bausteinen zusammengesteckt. Auf den Straßen fuhren Schuco Piccolo, Lego-Silberräder und Wiking-Modelle.

Die Idee der Anlagen-Dekoration mit einer Blumenvase zum “Aufpeppen” des Fotomotivs stammt wahrscheinlich von der Mutter des jungen Modellbahners.

[Foto: Fritz Müller, Geldern]

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Die großen ROKAL-Heimanlagen von Erich Ludwig Kraus

Erich Ludwig Kraus bekam seine erste ROKAL-Modellbahn schon 1956 im zarten Kindesalter von gerade einmal 5 Jahren. Fotos existieren von dieser Modellbahn keine mehr. Obwohl in Nürnberg, dem Zentrum der westdeutschen Spielwarenindustrie (u.a. Fleischmann, Trix) wohnend, fiel die Wahl auf die niederrheinische TT-Modelleisenbahn der ROKAL GmbH, damals die kleinste Spur am Markt. Die Modellbahn wurde jedes Jahr gegen Mitte Dezember aufgebaut und stand bis Mitte Januar im Wohnzimmer der Familie Kraus. Die Aufbaugröße und der Gleisplan variierten jedes Jahr. Viele Ausstattungsobjekte wurden über die Jahre wiederholt verwendet. Vom Aufbau im Jahre 1957 existieren die ältesten Fotos ...

Die Heimanlanlage von Erich Ludwig Kraus 1957 in der Totalen
Der Bahnhof 1957

Die ROKAL-Heimanlage des sechsjährigen Erich Ludwig Kraus im Dezember 1957 in der Totalen (oben). Links die Stadt mit Modellhäusern in Holz- Plastik- oder Papierbauweise. Im Hintergrund ist eine große Hafenanlage zu erkennen.

Im linken Bild der ROKAL-Bahnhof und das Stellwerk aus einem Karton-Modellbaubogen. Eine E-Lok E05 wartet auf elektrizifierter Strecke vor dem Bahnhof auf Fahrgäste. Daneben steht eine ROKAL-Dampflok BR 03.

Die Hafenanlage 1957

Eine bildschöne Hafenanlage im TT-Maßstab für die ROKAL-Modellbahn zeigt dieses Foto. Die Schiffe sind wie die Hafengebäude und Kräne aus Karton-Modellbaubögen gefertigt. Die Kräne gab es bspw. als Kartonmodelle im Maßstab 1:250 vom Jade-Verlag, später Möwe-Verlag in Wilhelmshaven. Die Papierbausätze hießen daher “Wilhelmshavener Modellbaubogen”. Die Schiffe waren als einzelne Bausätze erhältlich, die Kräne und Gebäude in einem Set “Hafenanlage”. Besonders interessant sind die dreibeinigen Ladekräne aus Modellbaukarton ...

Karton-Modellbaubogen "Kräne"
WHV-Modellbaubogen

Links die Bauanleitung “Kräne” für neun Karton-Modelle, hier noch aus dem Jade-Verlag, oben das Verpackungsetikett eines Modellbaubogens für elf Kräne und zwei Verladebrücken (im obigen Foto vor dem 1. Ladekran), nun aus dem Möwe-Verlag. Der Bogen ist ein Teil des Sets “Große Hafenanlage”.

Rechts eine Werbeanzeige des Herstellers für den dreibeinigen Stückgut-Hafenkran mit einem gezeichneten Hafenmotiv.

Hafenkran-Reklame

Die nachstehenden Fotos zeigen die Heimanlage in der Aufbauvariante im Jahr 1960. Man erkennt, dass die Papier-Schiffe und -Hafenanlage im eigentlich zu kleinen Maßstab 1:250 (nahe bei Spur Z) trotzdem recht gut zu den vergleichsweise großen ROKAL-TT-Zügen passen ...

Die Hafenanlage 1960
Die Heimanlage von Erich Ludwig Kraus 1960 in der Totalen

Die in der Größe deutlich gewachsene Heimanlage mit neuem Gleisplan im Jahr 1960. Das Bild oben zeigt die Modellbahn in der Totalen, unten ist der neue Bahnhof mit Oberleitungsbau zu sehen. Der jüngere Bruder erhielt einen eigenen kleinen Gleiskreis ohne Oberleitungen. Ganz unten der interessante Rangiergleisverlauf.

Der Bahnhof 1960
Rangiergleise auf der Heimanlage 1960

Die Heimanlage in der Aufbauvariante im Jahr 1961 wurde dann mit farbigen Fotos dokumentiert. Die Altstadt bestand nun aus Fachwerkhäusern und einer großen Kathedrale in Kartonbauweise. Das kleine Faller-Stellwerk (im Abbruch) wurde durch ein größeres H0-Pilzstellwerk von WIAD (links im Bild) ersetzt.

Der Bahnhof auf der Heimanlage 1961
Der Bahnhof 1961 aus einem anderen Blickwinkel
Die Heimanlage 1961: Tanklager und Portalkran

Anstelle der nun fehlenden Hafenanlage besaß die Heimanlage 1961 ein Tanklager und eine Verladebrücke (Karton-Modellbaubogen) zur Stückgutverladung (Bild oben). Zur Versorgung des Oberleitungsnetzes war ein Umspannwerk vorgesehen (Bild unten).

Die Heimanlage 1961 mit Umspannwerk

[Fotos von Erich Ludwig Kraus, Dietenhofen]

Welches Kind hatte schon in so jungen Jahren eine solch liebevoll gestaltete, großflächige Modellbahn mit vielen Spielmöglichkeiten und zahlreichem Rollmaterial zu Hause? Die vorstehenden Fotos lassen vermuten, dass Erich Ludwig Kraus im Kreise seiner Familie eine sehr glückliche Kindheit in Nürnberg erlebte. Seine Modellbahnen (heute würde man sie “Spielbahnen” nennen) ließen sicherlich nicht nur zur damaligen Zeit Kinderherzen höher schlagen und Liebhaber entzücken.

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Die ROKAL-Heimanlage von Jürgen Herzog

Jürgen Herzog erhielt zu Weihnachten 1968 eine ROKAL-Anfangspackung mit einer Dampflok BR 24 und drei Güterwagen. Der Modellbahntisch mit Berg und Auffahrrampe hat dann 1971 zu Weihnachten in seinem Zimmer gestanden. Die ROKAL-TT Modelleisenbahn lag da schon in ihren “letzten Zügen” (vor Verkauf an Röwa).

Die Modellbahn war etwa 2 qm groß und wurde vom jungen Modellbahner nach und nach aufgebaut. Vieles bekam er geschenkt, das eine oder andere wurde selbst gekauft. Die meisten Gebäude kamen von Faller, das Mineralöllager entstand aus einer Kondensmilchdose. Für den Fahrweg wurden Vollprofilgleise verwendet. Der Berg mit dem Tunnel war ein separates Bauteil auf eigener Grundplatte. Die moderne Betonbrücke war selbstgebaut, die Brückenpfeiler wurden mit Prägepappensteinimitat beklebt. Das Brückengeländer wurde aus Draht und Nägeln gelötet.

Die Elektrik war sehr übersichtlich: Ein Transformator und jeweils ein Fahrregler für die beiden Gleisovale. Das Verbindungsgleis und das Abstellgleis am Wasserturm waren abschaltbar. Die Weichen waren für einen Handbetrieb ausgelegt. Aus Nägeln und Papier wurden ein paar Signaltafeln gefertigt, andere Signale gab es nicht. Die Beleuchtung bestand aus zwei Gittermastleuchten von Brawa.

Nach dem Konkurs von ROKAL und Röwa wurde die Gleisanlage mit Gleisen und Weichen der Berliner TT-Bahnen ergänzt, die beim Quelle-Versand bezogen wurden. Auf den selbst gelöteten Wasserturm war der damals 14-jährige Erbauer ganz besonders stolz.

Die Anlage wurde insgesamt mit recht sparsamen Mitteln gebaut. Auf eine Lok zu sparen, die 30 DM kostete, war bei einem wöchentlichen Taschengeld von 1 DM nicht einfach.

rechts: Die ROKAL-Heimanlage von Jürgen Herzog in der Totalen
unten: Anlagendetails

Die ROKAL-Heimanlage von Jürgen Herzog
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Details der Anlage von Jürgen Herzog Details der Anlage von Jürgen Herzog
Details der Anlage von Jürgen Herzog Details der Anlage von Jürgen Herzog

[Fotos von Jürgen Herzog, Felsberg]

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Die ROKAL-Heimanlage von Knud Weitzel

Karl Weitzel aus Ingelheim/Rhein baute seinem Sohn Knud zu Weihnachten 1961 eine kleine ROKAL-Modellbahn (unten). Der gerade einmal 2 1/2-jährige junge ROKAL-Freund interessierte sich jedoch anscheinend zuerst einmal mehr für den BAUFIX-Kran und einen großen Blech-Traktor.

Dabei präsentierte diese kleine ROKAL-Bahn aus einer Anfangszugpackung ideal die Philosophie der TT-Spur (Table-Top) in ihren Anfangsjahren: Ein Tisch mit einem Gleiskreis und einige Häuschen darauf! Wo H0-Bahner in den Nachkriegsjahren wegen Wohnraummangels zumeist auf temporär zusammengesteckten Gleiskreisen mit ihrer großformatigeren Modelleisenbahn auf dem Zimmerboden spielten (“Teppichbahner”), saßen der junge und junggebliebene TT-Bahner bequem auf einem Stuhl an der kleinen Modellbahn auf dem Küchentisch.

Zwei Jahre später hatte Vater Karl die kleine Anlage um einen zweiten Kreis aus einer raren ROKAL-Ergänzungspackung erweitert (rechts). Die Modellbahn erhielt “im gleichen Zuge” einen Berg mit Tunnel, eine Zwei-Zug-Schaltung und ein Abstellgleis mit elektrischem Entkuppler. Als Ergänzung des vorhandenen Rollmaterials (BR 89 mit einige Güterwagen) kam eine “Gambrinus”-Schnellzugpackung (Personenzug mit Diesellok V200) dazu. Die Bebauung bestand immer noch aus einem Dorfbausatz sowie den Bahnbauten und einer kleinen Tankstelle aus dem Faller-Programm.

Im Jahre 2007 wurde die kleine Modellbahn wegen Lagerungsschäden abgebaut (unten rechts), die Gleise entrostet und die Loks gereinigt und geölt. Eine neue Holzplatte liegt seitdem für einen Neuaufbau bereit.

Anlage_Knud_Weitzel_Weihnachten_1961
Anlage_Knud_Weitzel_Ausbau2_625
Anlage_Knud_Weitzel_Ausbau1_625

[Fotos: Karl Weitzel]

Anlage_Knud_Weitzel_Abbau_2007

Der Abbau der Modellbahn-Anlage von Knud Weitzel im Jahre 2007 [Foto: Knud Weitzel]

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Die ROKAL-Heimanlage “Neustein” von Bernd Johann

Der Elektroingenieur Walter Johann baute seinem Sohn Bernd im Jahr 1968 eine sehr schön gestaltete ROKAL-Heimanlage mit einem interessanten Gleisplan für einen abwechslungsreichen Fahrbetrieb. Die Modellbahn wurde auf dem Metallrahmen eines Schrankbettes montiert und konnte nach Spielende einfach in den Schrank weggeklappt werden. Der Erbauer verwendete für die Gleisovale ROKAL-Hohlprofilgleise der 3. Gleisgeneration, für den vermutlich später ergänzten kleinen Rangierbahnhof in der Plattenmitte dagegen Neusilber-Vollprofilgleise. Die Maße der Modellbahn betragen 215 cm x 98 cm. Dazu kommt ein massives, aufwändig konstruiertes Steuerpult mit Gleisplan und Stellwerkfunktionen in einem großen Stahlblechgehäuse, das aus dem Kranbau stammt, in dem sich Vater Johann als Konstrukteur elektrischer Portalkran-Steuerungen beruflich betätigte.
Das Ungewöhnliche an dieser ROKAL-TT-Modelbahn ist die Landschaftsgestaltung und die Bebauung mit Zubehör und Modellgebäuden im N-Maßstab 1:160. Man sollte eigentlich meinen, diese recht kleinen Modellhäuser passen nicht zum großformatigeren TT-Maßstab. In diesem Fall ist dem Erbauer jedoch ein recht stimmiges optisches Gesamtergebnis gelungen. Der zentrale Bahnhof Neustein, das rechtsseitige Gebirge mit Viadukt, Bergdorf und sich den Berg hochschlängelnder Straße und die vielen liebevollen Details in Fauna und Flora überzeugen ebenso wie die gute Tiefenwirkung bei der Betrachtung der Modelllandschaft. Auf gleicher Fläche ermöglicht die Ausstattung im N-Maßstab erkennbar “mehr Landschaft” als bei der Verwendung von TT-Zubehör, ohne dass das ohnehin recht große ROKAL-Bähnchen in diesem Gestaltungsumfeld deplaziert wirkt. Das Resultat wirkt gelungen, obgleich man nicht vergessen sollte, dass man hier vor einer in den 1960er Jahren allgemein üblichen “Spielbahn” steht.
Die nachstehenden Dia-Reproduktionen zeigen die ROKAL-Heimanlage “Neustein” 1969 im Wohnzimmer der Familie Johann in Gelsenkirchen-Horst ...

Die Anlage von Bernd Johann in der Totalen
Das Bergdorf der Anlage "Neustein"
Der Bahnhof Neustein

[Fotos: Walter Johann, Gelsenkirchen-Horst]

Am rechten Bildrand des letzten Fotos ist ein Teil des schweren Steuerpultes der Modellbahn zu sehen. Das Außergewöhnliche an dieser alten ROKAL-Heimanlage ist, dass sie im Gegensatz zu allen anderen auf dieser Seite präsentierten Modellbahnen auch heute noch existiert und nach einer geringfügigen Überarbeitung im fast identischen Zustand als Exponat auf der 3. Total ROKAL im Hinsbecker Parkstübchen zu sehen sein wird. Die Anlage wurde im Herbst 2014 von ihrem langjährigen Besitzer Bernd Johann in Bonn abgegeben. Ein junger ROKAL-Freund in Lobberich erhielt sie dann mit einem ROKAL-Zug als Weihnachtsgeschenk.

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Die große ROKAL-Schauanlage zur Vorweihnachtszeit 1968 bei Karstadt in Köln

ROKAL-Schauanlage 1968 bei Karstadt in Köln

Wer erinnert sich noch an die Zeit solch imposanter Schauanlagen in großen Spielwarengeschäften oder Spielzeugabteilungen der Kaufhäuser? Keine gewöhnlichen Abmessungen hatte diese riesengroße ROKAL-Schauanlage, die vermutlich zur Vorweihnachtszeit 1968 im Kölner Kaufhaus Karstadt stand und den Wunschzettel-Eintrag vieler junger Modellbahner beeinflussen sollte. Mit einer geschätzten Länge von ca. 7 m stellte diese großartige Modellbahn eine Besonderheit dar.
Im Hintergrund befinden sich in den Wanddekorationen zahlreiche Zug- und Lokpackungen aus dem ROKAL-Produktprogramm. Auf dem von der Decke hängenden Schild über der Modellbahn ist zu lesen ... “ROKAL-Modellbahnen laufen auf der nur 12 mm breiten TT-Spur. Deshalb ihr erstaunlich geringer Platzbedarf. Sie sind nicht zu groß, um mit wenig Platz auszukommen - aber auch nicht zu klein, um modellgetreu zu bleiben.”
Der/die Erbauer und die Daten dieser ROKAL-Schauanlage sind leider unbekannt. Kann ein Leser gegebenenfalls Hinweise zu dieser ROKAL-Anlage geben? Sachdienliche Informationen bitte über die Kontaktdaten im Impressum an den Betreiber dieser Website! Vielen Dank.

Jens wünscht ...

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... viel Spaß beim Stöbern durch diese Anlagen-Seite und Betrachten der zahlreichen Anlagendetails! Möchten auch Sie an dieser Stelle Ihre ehemalige ROKAL-Anlage mit historischen Fotos vorstellen, dann kontaktieren Sie bitte den Betreiber über die im Impressum genannten Daten. Danke.

Jens wünscht ...
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