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Der dreipolige ROKAL-Einheitsmotor wurde in den Loks der letzten Generation ab 1961 verbaut und zeichnet sich durch seine simple Konstruktion und eine einfache Wartung aus. Der Motor ist im Fahrwerkblock der Lok (= Motorgehäuse) integriert, hat in allen Lokmodellen einen einheitlichen Rotor mit Scheibenkollektor, drei Ankerwicklungen und einer Welle mit Motorzahnrad, sowie als Deckel eine 1 mm dünne Pertinax-Platte mit Motorwellenlager, Schmierölfilz und den Haltebuchsen und Federn für die zwei Kohlebürsten.

Die folgende Abbildung zeigt den Einheitsmotor im Fahrwerkblock einer BR 89 von der linken und der rechten Seite:

Zeichnung der BR 89 aus der ROKAL-Ersatzteilliste

Zur Motorwartung wird bei einer BR89 zuerst die versenkte Schraube (2) oben am Kessel herausgedreht und das Gehäuse abgehoben. Die beiden Bürstenfedern werden angehoben, neben der Bürstenhülse abgelegt und die beiden Kohlebürsten (20) aus den Hülsen herausgeklopft. Die Kohlen sollten nun mit einem trockenen Haushaltspapiertuch (“Kleenex”) sauber gerieben und wieder auffindbar zur Seite gelegt werden.

Ausbau und Reinigung des Rotors: Die beiden Schrauben (21) werden mitsamt ihrer Unterleg- (23) (oben) und Zahnscheibe (22) (unten, in anderen Modellen ggf. anders herum!) entfernt. Die Bürstenträgerplatte kann nun etwas abgehoben und zum rechten Gestänge hin weggeklappt werden, da noch eine Drahtverbindung zwischen der rechten Bürstenhülse und dem Gestänge besteht. Sollte die Bürstenträgerplatte innen stark verschmutzt sein, empfiehlt es sich, den Draht am Gestänge abzulöten, um für die notwendige Reinigung einen besseren Zugang zur Innenseite der Platte zu erhalten.

Der komplette Rotor (Motor-Anker) kann nun herausgezogen werden. Der Motorinnenraum wird bei starker Verschmutzung mit einem Wattereinigungsstäbchen (“Q-Tip”) und Alkohol (Isopropanol) gereinigt, ebenso der Motor-Anker. Dabei ist darauf zu achten, dass die empfindlichen dünnen Ankerlackdrähte nicht abreissen oder mechanisch beschädigt werden (Beschädigung des Isolierlacks = Gefahr von Windungsschlüssen). Eine behutsame Vorgehensweise ist hierbei zwingend erforderlich.

Der Motorkollektor (Scheibenkollektor) ist zumeist von Kohlerückständen schwarz und schmutzig. Die Rückstände entfernt man wie folgt:

Rotor in das Spannfutter einer Kleinbohrmaschine einspannen Das Spannfutter greift das Motorritzel

1. Den Rotor in das Schnellspannfutter einer Kleinbohrmaschine (A) einspannen. Das Motorwellenende mit dem Motorritzel ins Spannfutter einstecken (B) und dieses vorsichtig festdrehen.
2. Die Kleinbohrmaschine einschalten und den drehenden Scheibenkollektor mit einem Schmirgelgummi für die Gleisreinigung abziehen (C), bis die Kollektorscheibe sauber und glatt ist.
3. Vor dem Wiedereinbau des Rotors müssen die Trennfugen zwischen den Kollektorsegmenten mit einem spitzen Werkzeug (Spitzpinzette oder Anreissnadel) ausgekratzt (D) und damit von leitenden Rückständen befreit werden.

Ein Schmirgelgummi glättet den Scheibenkollektor Die Trennfugen zwischen den Kollektorsegmenten reinigt man mit der Spitze einer Pinzette

Einbau des Rotors: Der gereinigte Motor-Anker wird in das Motorgehäuse eingesteckt, die Bürstenträgerplatte in der richtigen Position aufgelegt und mit den zwei zugehörigen Schrauben fixiert. Gegebenenfalls wird auch der Draht zum Gestänge wieder angelötet. Die beiden Kohlenbürsten werden in ihre Halter gesteckt - mit den Schlitzen nach außen - sowie die Haltefedern angehoben und auf die Kohlebürsten abgelegt.

Bevor nun das Lokgehäuse auf den Fahrwerkblock aufgesetzt wird, sollten die Motorwellenlager geschmiert werden. Dazu sind die beiden Schmierfilze an der Bürstenträgerplatte (33) und am Fahrwerkblock (34) mit ein wenig Öl zu tränken. Es reichen hier ein bis zwei Tropfen harzfreies Nähmaschinenöl oder Spezialöl von Fleischmann (6599, rechts). Die Radachsen und die Getriebezahnräder der ROKAL-Loks sind werkseitig geschmiert und benötigen eigentlich keine zusätzliche Schmierung mit neuem Öl. Ein übermäßiger Öleintrag verschmutzt den Motor, die Lokräder und die Modellbahngleise mit Ölrückständen und beeinträchtigt den Fahrbetrieb!

Abschließend wird das Lokgehäuse wieder auf das Fahrwerk gesetzt und verschraubt. Mit einer kurzen Probefahrt zum Einfahren der Kohlebürsten, zur Beleuchtungskontrolle und zur Prüfung der Fahreigenschaften der bearbeiteten Lok wird die Motorwartung beendet.

Spezialöl 6599 von Fleischmann

Jens informiert:

Ein kleiner Hinweis am Rande: Sollte die Lok nach der Motorwartung überraschend in die verkehrte Richtung fahren, dann ist wahrscheinlich während der Motorzerlegung der zentral im Fahrwerkblock montierte Permanentmagnet herausgefallen und in verdrehter Lage (verpolt) wieder eingesetzt worden.

Jens_100
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